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Stefan Wernigestorben am 27. Juni 2024

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Als ich zeitnah die Nachricht vom Tod Stefan Wernis über Socialmedia erfahren hatte, teilte ich augenblicklich das Gefühl von Schock und Verlust, das seitdem die Ruhrgebietsjazzszene durchfährt. Wir hatten seit Mitte der Neunziger immer wieder miteinander zu tun und in den Zehnerjahren berührten sich unsere elektro-akustischen Projekte und im Rahmen eines deutsch-polnischen Kooperationsprojektes 2006 in der Alten Feuerwache in Köln hatte ich Werni&Jendreiko zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt einladen können. Einmal hatte er mich Sabine Kühlich als Gast zu einem Konzert mit Sheila Jordan vorgeschlagen - wobei ich mich gleichermaßen über die musikalische Erfahrung wie über seine Einladung gefreut hatte. In den letzten 15 Jahren hatten wir leider so gut wie keinen Kontakt mehr und gerade in den letzten Wochen dachte ich öfter an ihn und ob es einen Kontext geben könnte, in dem wir uns zeitnah noch einmal begegneten. Mit Jendreiko zusammen an ihren Recklinghausener Virus-Synthies erschien Stefans Spiel damals so erstaunlich vielfältig zusammengesetzt in einem völlig unprätentiosen, unakademischen Gewand - mit großer Natürlichkeit improvisierten die beiden selbst gepatchte Klänge, die nach einem live generierten Stockhausen klangen, als hätte der noch eben in Recklinghausen in der Nähe Moondogs an Kabeln gebastelt. Ich bin sehr traurig über seinen so frühen und plötzlichen Tod und trauere mit seiner Familie und seinen Freunden aus der erweiterten Jazzgemeinde.