Lieber Opa,
ich weiß gar nicht was los ist. Bis vor ein paar Tagen waren alle gut gelaunt. Mama hat mir jeden Tag erzählt, dass Oma und Du bald aus dem Urlaub zurück kommen. Dann war sie so fröhlich.
Aber plötzlich, von jetzt auf gleich, sind alle ganz traurig. Das verwirrt mich. Mama fängt manchmal, wenn ich mit ihr spiele, einfach an zu weinen. Ich hole ihr dann immer ein Taschentuch und wische ihre Augen. Dann hört sie auf zu weinen und sagt mir, dass sie mich lieb hat. Und dass Du mich auch ganz doll lieb hast. Das ist schön.
Opa, ich vermisse Dich! Wo bist Du denn? Wir wollen doch noch zusammen zum Fußball gehen, Fahrrad fahren und Deine Fische füttern. Mit wem soll ich das denn alles machen, wenn nicht mit Dir?
Mama hat gesagt, dass Du nun im Herzen bei uns bist. Und dass Du immer auf mich aufpasst. Das finde ich sehr schön, aber lieber möchte ich hier mit Dir zusammen Quatsch machen.
Sie erzählt mir jeden Tag von Dir, damit du immer in meinen Erinnerungen bleibst. Ein Foto von uns beiden habe ich auch in meinem Zimmer stehen. Das schauen wir uns jeden Tag an.
Auf Oma passe ich nun besonders gut auf. Sie habe ich genauso lieb wie Dich.
Ich glaube, die Oma braucht mich jetzt besonders und ich brauche die Oma aber genauso.
Opa, wenn Du nun dort bist, wo ich vor nichtmal zwei Jahren herkam, um bei euch zu sein, dann verstehe ich nicht, warum alle weinen. Denn dort ist es wunderschön! Ich glaube nur, dass die Erwachsenen das vergessen haben und deswegen weinen.
Opa, ich habe Dich sehr lieb! Bitte pass gut auf mich auf!
Dein Henrik
