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Günter Marquitangestorben am 7. Dezember 2014

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Lieber Papa,
Es ist schon spät, aber ich kann nicht schlafen. Immerzu muss ich an dich denken. Es ist so unfassbar und unfassbar schmerzhaft, dass du nicht mehr da bist.
Der Alltag geht weiter, aber egal was ich tue, womit ich beschäftigt bin, meine Gedanken sind in jeder Sekunde bei dir.
Es ist so unfair, dass du gehen mußtest!
Neben dem eigenen Schmerz mit dem ich fertig werden muss, stelle ich mir ständig die Fragen, wie Mama mit deinem Verlust fertig werden soll und warum Henrik seinen Opa nicht bei sich haben darf.
Manchmal denke ich an die Tage vor dem 7. Dezember, an denen alles noch in Ordnung war. Die Alltags-Problemchen, die ich da noch hatte, kommen mir jetzt so unglaublich lächerlich vor.
Ich habe mich so sehr gefreut, dass ihr bald zurück aus dem Urlaub kommt. Dass ihr Henrik wieder seht und seht, wie weit wir mit dem Umbau sind. Du hattest mir noch per Whatsapp versprochen, dass wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen, wenn ihr wieder da seid.
Das war einfach alles so selbstverständlich! Noch an dem Tag, an dem du gehen mußtest, haben wir uns mittags noch geschrieben und Bilder geschickt. Wir hatten beide gute Laune und haben uns darüber gefreut, uns bald wieder zu sehen.
Und nun bist du nicht mehr da, obwohl du immer bei mir bist.
Mit ist erst jetzt bewusst geworden, dass du eigentlich immer gut gelaunt warst. Du hattest immer Spaß an etwas Neuem, warst leicht begeisterungsfähig. Die Welt hatte dir noch soviel zu bieten!
Du warst immer stark, hast immer das Positive gesehen. Du warst davon überzeugt, dass am Ende immer alles gut wird. Dich konnte nichts so leicht erschüttern!
Manchmal habe ich das Gefühl, du bist wirklich bei mir. Dann kann ich deine Anwesenheit spüren, werde ganz ruhig, denke an dich und weiß einfach, du bist da.
Papa, ich liebe dich! Vergiss das niemals!
Deine Verena